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In Deutschland wird die Pflanzenschutzforschung durch verschiedene Programme des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und anderer Ressorts gefördert. Die angewandte Forschung im Versuchswesen der Bundesländer stellt ein wichtiges Bindeglied bei der Praxiseinführung von neuen Verfahren und Strategien im integrierten Pflanzenschutz dar.
Die Entwicklung von Verfahren zur Risikominderung im Pflanzenschutz wird vom BMEL mit folgenden Instrumenten gefördert:
Detaillierte Informationen zu aktuellen nationalen und internationalen Forschungsprojekten und Bekanntmachungen inklusive für den Bereich Pflanzenschutz sind bei den Projektträgern des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zu finden unter:
Darüber hinaus hat die Bundesregierung in der Nationalen Bioökonomiestrategie (BMBF) den Pflanzenschutz thematisiert.
Mehr zur Nationalen Bioökonomiestrategie
Weitere Forschungsziele und -bereiche von Bund und Ländern sowie die zugehörige Forschungsförderung der öffentlichen Hand werden durch das Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung (FISA) dargestellt.
Im Zusammenhang mit ihren hoheitlichen Aufgaben im Pflanzenschutz führen die Länder eigene Versuche und Modellvorhaben durch. Ziel dieser Aktivitäten ist insbesondere, fachliche Grundlagen für die Offizialberatung der Pflanzenschutzdienste zu erarbeiten. Im Rahmen des Nationalen Aktionsplans Pflanzenschutz werden die Länder regelmäßig zu ihren Aktivitäten in diesen Bereichen befragt.
Zur Länderabfrage „Versuchs- und Modellwesen zum Pflanzenschutz“
2020 wurden die Länder über ihre Forschungs- und Beratungsaktivitäten zu nichtchemischen Pflanzenschutzverfahren befragt. Die umfangreichen Rückmeldungen zu dieser Abfrage wurden in einer Broschüre zusammengefasst. Ergänzend informiert die Broschüre zu Projekten, die durch das BMEL gefördert werden und sich mit nichtchemischen Pflanzenschutzverfahren befassen. Dabei werden auch Forschungsaktivitäten am Julius Kühn-Institut als Ressortforschungseinrichtung vorgestellt.
Broschüre „Forschung und Beratung zum nichtchemischen Pflanzenschutz“ (pdf-Datei)
Neu entwickelte nichtchemische und moderne integrierte Pflanzenschutzverfahren tragen nur dann zu den Zielen des NAP bei, wenn diese in der landwirtschaftlichen, gartenbaulichen und forstwirtschaftlichen Praxis integriert werden. Deshalb ist es wichtig, diese auf Praxistauglichkeit zu prüfen und durch intensive Beratung und Anreizsysteme in die Praxis einzuführen. Um die notwendige Brücke zwischen Forschung und Praxis zu schlagen, wurde von 2011 bis 2018 das vom BMEL geförderte Modellvorhaben "Demonstrationsbetriebe integrierter Pflanzenschutz" durchgeführt. Auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse hat das BMEL im Anschluss ein weiteres Modell- und Demonstrationsvorhaben initiiert. Das Projekt „Demonstrationsbetriebe Integrierter Pflanzenbau“ ist 2023 gestartet werden und widmet sich den der fachlichen und produktionsbezogenen Handlungsfelder der BMEL-Ackerbaustrategie 2035. Diese umfassen auch den integrierten Pflanzenschutz. Ziel des Modellvorhabens ist, durch Umsetzung von innovativen Maßnahmen Perspektiven aufzuzeigen, wie Pflanzenbau zukünftig ökonomisch tragfähig, ökologisch vertretbar und gesellschaftlich akzeptiert gestaltet werden kann.
Weitere Modell- und Demonstrationsvorhaben werden regional von den Bundesländern durchgeführt.
Mehr zum Modellvorhaben "Demonstrationsbetriebe integrierter Pflanzenschutz"(2011-2018)
Mehr zum Modellvorhaben „Demonstrationsvorhaben integrierter Pflanzenbau“ (ab 2023)
In Langzeitversuchen am Julius-Kühn-Institut wird unter anderem erforscht, wie sich eine Reduzierung des chemischen Pflanzenschutzes auf den Ertrag und andere Parameter auswirkt.
Mehr zur den Langzeitversuchen des JKI
Ziel ist, das notwendige Maß bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln experimentell abzusichern. Daher werden seit 2002 Langzeitversuche zur Pflanzenschutzmittelanwendung in mehreren Bundesländern durchgeführt.