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Stand: 23.03.2023
Ziel des NAP ist es, mögliche Risiken und Auswirkungen für die menschliche Gesundheit und die Umwelt, die mit der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln verbunden sein können, weiter zu reduzieren. Zur Darstellung der Risikoentwicklung im Bereich Landwirtschaft soll u. a. der Indikator „Ertragssicherung durch Pflanzenschutz“ herangezogen werden. Der Indikator beschreibt retrospektiv die jährliche Ertragssicherung wichtiger Kulturen durch Pflanzenschutzmittel und gibt den Ertragsunterschied zwischen unbehandelte und einer dem Befallsdruck und der Region angepassten Pflanzenschutzvariante relativ (in %) oder absolut (in dt/ha) an. Für den Indikator wurde kein quantifiziertes Ziel festgelegt.
Mithilfe des Indikators „Ertragssicherung durch Pflanzenschutz“ soll nachvollzogen werden, ob und wie die umgesetzten, risikomindernden Pflanzenschutzmaßnahmen die Erträge ausgewählter Kulturen verändern. Mit dem Indikator wird auch dokumentiert, wie hoch der Nutzen des chemischen Pflanzenschutzes für die Ertragssicherheit des Kulturpflanzenanbaus ist.
Der Indikator beinhaltet drei Komponenten:
Zu diesem Indikator wird die Methodik am Julius Kühn-Institut entwickelt. Es ist geplant, die Ertragsentwicklung für die Hauptackerbaukulturen Winterweizen, Wintergerste, Winterroggen, Körnermais, Zuckerrüben, Kartoffeln und Winterraps sowie für einige Kulturen des Obst- und Gemüseanbaus zu erfassen und vergleichend über die Jahre darzustellen. Für Wintergetreide (Weizen, Gerste, Roggen) und Winterraps, die ca. 60 % der Ackerbaukulturen ausmachen, werden die Erträge mit und ohne Anwendung von Pflanzenschutzmitteln dargestellt.
Als Datengrundlagen für den Ertrag dienen Statistiken des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), des Bundessortenamtes, Ergebnisse aus dem Netz Vergleichsbetriebe Pflanzenschutz und Daten aus Erhebungen zur Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel (NEPTUN und PAPA) sowie Auswertungen aus Langzeitfeldversuchen des JKI und der Länder.
Der Indikator wird anhand eines nachvollziehbaren und reproduzierbaren Algorithmus berechnet und als relative Abweichung zum Referenzzeitraum in Trendgrafiken dargestellt.
Derzeit steht das JKI in Kontakt mit den Pflanzenschutzdiensten der Länder zur Verfügbarmachung von relevanten Versuchsdaten und deren Auswertung.