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Stand: 03.05.2024
Ziel des NAP ist es, mögliche Risiken und Auswirkungen für die menschliche Gesundheit und die Umwelt, die mit der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln verbunden sein können, weiter zu reduzieren. Zur Darstellung der Risikoentwicklung im Bereich des Gewässerschutzes wird u. a. der Indikator "SYNOPS – Risikoindex für aquatische Nichtzielorganismen" herangezogen, mit dem das Risiko gegenüber Wasserorganismen erfasst werden soll. Angestrebt wird bis 2018 bzw. bis 2023 das Risiko gegenüber dem Basiswert (Mittelwert der Jahre 1996-2005) um 20 bzw. 30 % zu senken.
SYNOPS ist ein, vom Julius Kühn-Institut entwickeltes, computergestütztes Modell zur quantitativen Abschätzung des Umweltrisikos von Pflanzenschutzmaßnahmen. Es können relative Veränderungen von Risiken für aquatische Ökosysteme (Oberflächengewässer) berechnet werden, die durch die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln entstehen. Dabei werden die Risiken von Herbiziden, Fungiziden und Insektiziden auf verschiedene für das Wasser stellvertretende Organismen errechnet. Als Stellvertreterorganismen für Oberflächengewässer werden Algen, Wasserlinsen, Wasserflöhe, Fische und Sedimentorganismen herangezogen. SYNOPS berechnet, wie stark diese Stellvertreterorganismen mit Pflanzenschutzmitteln unbeabsichtigt in Berührung kommen können (Exposition). Die Exposition wird ins Verhältnis zu der im Labor unter Standardbedingungen ermittelten Giftigkeit der Mittel für diese Organismen (Toxizität) gesetzt. Es entsteht also für jede Maßnahme bzw. für jede Spritzfolge und für jeden Stellvertreterorganismus eine solche Verhältniszahl (SYNOPS- Risikoindex).
Die Abbildungen zeigen die Trendkurven der berechneten Ergebnisse.
Die Trendbilder der drei Wirkstoffgruppen Insektizide, Fungizide und Herbizides zeigen eine klare Abnahme der chronischen aquatischen Risikoindizes gegenüber dem Basiszeitraum. Beim akuten aquatischen Risiko ist nur für die Fungizide eine geringfügige Abnahme (-5%) der Risikotrends zu beobachten. Das akute aquatische Risiko war im Bewertungszeitraum 2020-2022 im Vergleich zum Basiszeitraum für Insektizide und für Herbizide deutlich erhöht (+12 % bzw. 16 %).
Das Gewässerschutzziel, das Risikopotentials der angewendeten Pflanzenschutzmittel für Wasserorganismen um 20 % gegenüber dem Basiswert (Mittelwert der Jahre 1996 - 2005) bis 2018 zu senken, wurde für den Bewertungszeitraum 2020-2022 für das chronische aquatische Risiko in allen drei Wirkstoffgruppen erreicht.
Für das akute aquatische Risiko wurde das Ziel der Risikoreduktion um 20 % nur mit 8% erreicht. Daher beträgt der Zielerreichungsgrad in allen drei Wirkstoffgruppen und insgesamt 54 % für das Ziel bis 2018.
Das Ziel einer Reduktion um 30 % bis zum Jahr 2023 wurde ebenfalls in all drei Wirkstoffgruppen für das chronische aquatische Risiko und für das akute aquatische Risiko bei den Fungiziden mit 6 % erreicht. Der Zielerreichungsgrad für dieses Ziel beträgt insgesamt 52 %.
Weiterführende Informationen zur Berechnung des SYNPOS und detaillierten Ergebnissen sind zu finden unter:
www.openagrar.de/receive/openagrar_mods_00032736